Unsere primären Aufgaben

Die vordringlichste Aufgabe des Vereins besteht zunächst darin, bei den aktiven und in den Ruhestand gewechselten Kolleginnen und Kollegen das Bewusstsein für die Bedeutung der Geschichte unseres Arbeitsgebietes zu wecken und zu erhalten. Die Pflege und das Herstellen von Kontakten ist eine wichtige Voraussetzung und Hilfestellung für die historische Aufarbeitung. Nur durch ein solches, möglichst dichtes Netz von Kontakten lassen sich Unterlagen vor der Vernichtung bewahren, Türen zu Privatsammlungen und - nachlässen öffnen und Hinweise auf personelle und sachliche Zusammenhänge und Querverbindungen erhalten.

Im einzelnen werden drei konkrete Aufgabenstellungen verfolgt:

1. Sicherung von Dokumenten und Unterlagen

Da es kein zentrales Archiv der Industrie- und Sozialarbeit gibt und vielfach keine Verbindungen zu landeskirchlichen Archiven bestehen, droht Akten und Dokumenten, auch der vielfach erstellten sogenannten grauen Literatur, leicht der Weg in den Papierkorb und den Reißwolf. Damit geht ein Stück Geschichte dieses Arbeitszweiges oftmals unwiederbringlich verloren. Der Verein sammelt und archiviert daher solche Unterlagen, die von anderen Archiven nicht erfasst werden.

2. Tagungsarbeit

In regelmäßigen Abständen werden Geschichtswerkstättentagungen durchgeführt. Auf diesen Tagungen kommen geschichtsinteressierte Akteure und Akteurinnen aus der Industrie- und Sozialarbeit zusammen, um gemeinsam über ihre spezifischen Erfahrungen, Sichtweisen und Beurteilungen zu diskutieren und wechselseitig zu reflektrieren. Forscher aus verschiedenen Disziplinen (Theologie, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Geschichtswissenschaft), deren Arbeitsfeld im thematischen Umfeld der Industrie- und Sozialarbeit liegt, ergänzen diesen Austausch.

3. Befragung von Zeitzeugen

Nur aus Akten allein lässt sich die Geschichte der Industrie- und Sozialarbeit nicht erklären. Die Motivationen und Erfahrungen der in diesem Bereich (ehemals) Tätigen, die sich vielfach nur aus einem ganz individuellen biographischen Zugang erkennen und erklären lassen, nehmen bei uns einen wichtigen Stellenwert ein, dem wir u.a. durch die Befragung von Zeitzeugen im Sinne des Konzeptes der 'Oral History' gerecht werden wollen. Es liegen bereits eine ganze Reihe derartiger Zeitzeugeninterviews vor.